Gott Vater UND Mutter

Für viele ist es selbstverständlich: Gott ist der Vater, der Hirten, der König, der Weinbergbesitzer, der Herrn – alles männliche Bezeichnungen und Bilder, die dabei im Kopf entstehen.

Wir lieben das Gleichnis vom barmherzigen Vater und das Vater-Unser-Gebet.
Auch Jesus war in männlicher Gottesgestalt auf dieser Erde.

Aber Gott ist auch Mutter… Er ist unser Ursprung. Ihm verdanken wir unser Leben. Er sorgt für uns.

Gott füllt den Muttermangel aus!

Gute Botschaft: Alle Mütter werden Fehler machen und versagen. Die einen mehr, die anderen weniger. Keine Mutter ist perfekt, auch wenn sie ihr Bestes gibt. Aber Gott ist da, um diesen Mangel auszufüllen! Sei es als Vater, aber auch als MUTTER. Spätestens, wenn man selber Mutter ist, entlastet diese Botschaft unglaublich!

Biblische Belege für Gott als Mutter (trotz patriachal geprägter Welt des AT/NT)

Gott als…

• Geist Gottes AT: hebr. DIE „ruach“ brütet/schwebt über dem Wasser Gen 1,2; überschattet Maria und sie empfängt Jesus
• Erbarmen: hebr. „rehamin“ = Barmherzigkeit, Mutterschoß, Gebärmutter, Mutterliebe
• Gebärende: Schmerzen Gottes um sein Volk sind wie Geburtsschmerzen. Gott, der dich geboren hat, hast du vergessen. 5. Mose 32,18; 4. Mose 11,12; Wie eine Gebärende will ich schreien…Wiedergeburt aus Gott in Neuschöpfung. Jes 42,14, Hiob 38,8;29
• Stillende Mutter: Als neugeborene Kinder nach der unverfälschten Milch verlangen. Hos 11,4, 1Petr 2,2-3
• Gott als Henne, dieihre Küken unter den Flügeln beschützt. Im Schatten deiner Flügel berge ich mich… Mt 23, 37
• Gott als Adlermutter: Trägt uns auf Adlerflügeln, wie Adler seine Jungen
   2.Mose 19,4 und 5. Mose 32,11-12
• Gott als Bärenmutter: Stärke und Zorn Gottes, über sein Volk, das ihn verlässt wie Bärenmutter, der man das Junge wegnimmt. Hos 13, 8

• Liebende Mutter: Kann eine Mutter ihr Baby vergessen, das sie geboren hat? Und selbst wenn sie es vergessen würde, so vergesse ich dich doch nicht. Jes. 49, 15.
  SYMBIOSE: fühlt, was Kind fühlt
• Tröstend: Geist Gottes NT: Tröster, Helfer (2. Tess 2, 16+17; Ps 94,19) Gott tröstet: Offb 21, 4

„Ich will euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.“ Jes 66, 13

• Emotionalität: Eifert Gott im AT um sein Volk Israel.
• Sein lodernder Zorn richtet sich auf Ungerechtigkeit.
  Vor Mitleid mit seinem leidenden Volk dreht sich ihm das Herz um.
  Über sein zurückgewonnenes und geliebtes Volk jubelt Gott und schweigt von Liebe ergriffen.  Jesus weint als Lazarus stirbt.
•  Weisheit Gottes (Sprüche)

Parallele MUTTER – GOTT

• Symbiose: Fühlt, was Kind fühlt – Innige Beziehung mit Gott, seine Gefühle und Gedanken empfinden
• Selbstaufgabe: Gibt sich selbst/eigene Interessen gerne für Kind auf. Jesus gab sich für uns in den Tod
• Erziehung/Grenzen setzen

Gott ist weder männlich noch weiblich. Er ist kein ES und hat keine Persönlichkeitsstörung. Und doch vereint er beide Geschlechter in sich. Mann und Frau sind gleichwertig Ebenbild Gottes!
= Mysterium, Einung aller Gegensätze, der ganz andere und sprengt jede geschlechtliche Fixierung. Können nur in Bilder von Gott sprechen.
Als solches will er unseren Mangel auffüllen.

Ich liebe diesen provokanten Satz, den die tiroler Künsterlin Katharina Ciubulka an den Innsbrucker Dom plakatierte: „So lange Gott einen Bart trägt, bin ich Feministin!“