Das kleine Boot
Das kleine Boot
Ein kleines Boot
Da draußen auf der See.
Die Sonne ist da,
das Wasser klar.
Und alles ganz wunderbar!
Wie das Boot, ein sichres Nest.
Hält es mich doch ganz bequem
und auch beim kleinen Windstoß fest- wie schön!
Und wie es so daher schwimmt,
es plötzlich eine Stimm vernimmt.
Komm!
Ich? Jetzt? Gleich? Wohin?
Dunkelheit macht sich langsam breit.
Das macht doch alles keinen Sinn.
Und doch lässt´s mich nicht los, dass ich die Stimm vernimm:
Komm!
Nur ein Schritt von dir zu mir.
Nur ein Schritt weg von mir und hin zu dir.
Nur ein Schritt kann so schwer sein.
Nur ein Schritt und ich fall ins dunkle Meer hinein?
Nur ein Schritt um dir nahe zu sein?
Altes Verlassen
Neues erfassen.
Mich neu aufmachen
Und dir voller Zuversicht entgegen lachen.
Gleich das Boot hin und herschwingt,
Der Zweifel mich durchdring.
Wird deine Hand mich halten?
Wird das Wasser tragen?
Ich möchte meine Gedanken abschalten
Und all die quälenden Fragen.
Will sie nicht mehr ertragen.
Doch wie soll ich aufstehn?
Nicht auf die hohen Wellen, sondern auf
meinen Herrn sehn- Ohne dabei unter zu gehen?
Mein Gott, die Wellen sind zu groß!
Wie schaffe ich das bloß?
Mein Kind, lass alle Ängste los.
Und geh einfach darauf los!…
Und so gebe ich mir einen Stoß…
Wo muss ich heute auf Wasser gehen?
In der Angst unter zu gehn.
Mit der Hoffnung, neues Land zu sehn.
Wo muss ich heute vertraun?
Nicht auf meine Kraft,
sondern auf Seine Güte bauen,
die das Unmögliche schafft.
Wo muss ich heute loslassen?
Um Neues zu erfassen?
Und dann ganz gelassen…
Das Boot ohne mich treiben lassen…
S. Hüttenrauch@ 20.Juli 2010,
gewidmet: Pfrin. Claudia Voigt-Grabenstein o
Klasse toll