Endlich gleich
(von Veronika Schmidt)
- Wir bekommen sie nicht, wenn wir sie nicht
wollen, die bedingungslose Gleichberechtigung. Denn Männer haben keinen dringenden Handlungsbedarf den Istzustand zu
ändern.
Selbst Frauen tragen die Unterdrückung oft mit, weil sie in ihrer Opfersicht nicht dagegen aufstehen. Es ist so wichtig, dass Frauen lernen, Einfluss zu wollen, klare Ansagen machen und Grenzen setzen, dass sie nicht erwarten, sondern handeln. - Männer haben oft Angst vor der Gleichstellung, weil sie dann selber nicht mehr wissen, wer sie sind. Ein in sich gesunder Mann wird alles daran setzen, die Frau an seiner Seite in ihre Berufung hinein zu lieben. Er wird auf diesen Weg auch seinen eigenen Platz finden können.
- Wenn Gleichberechtigung nicht gelebt wird, bleibt jede einzelne Frau in ihrer Bestimmung weit hinter ihrem göttlichen Potenzial zurück und die Menschheit als Ganze mit dazu.
- Eigentlich ist die Kirche Jesu der Ort, von dem eine völlig neue Art zu leben sichtbar werden sollte.
- Gott ist ein Gott der verlassenen Frauen. Sie stehen unter seinem besonderen Schutz. (Anselm Grün).
- In mir ist ein unbändiger Wille, das Beste aus meinem Frauenleben herauszuholen.
- Nicht die Männer sind falsch – das System ist falsch.
- Gleichstellung und Emanzipation richtet sich nicht gegen den Mann, sondern setzt sich für den Wert der Frau ein und dass sie die gleichen Möglichkeiten wie der Mann erhält, auch in der konservativen Gemeindewelt. Dabei brauchen Männer sich nicht per se angegriffen fühlen, wenn Dinge beim Namen benannt werden.
- Viele von uns Frauen sind top ausgebildet und erlauben sich, außerhalb der Gemeindewelt, in der es selten wirklich gewünscht ist, selbst zu denken, sich mit der eigenen Stimme zu positionieren. Kein Christ stört sich an den fortschrittlichen Errungenschaften der Gesellschaft…Doch das Frauenbild zu revolutionieren und nochmals über ein paar Bibelstellen laut nachzudenken, fällt offenbar sehr schwer.
- Missbrauch der Bibel: Stattdessen wird die Bibel als Ausrede für einen Tunnelblick herangezogen. Ja, das Wort Gottes wurde sogar dafür missbraucht, Frauen kleinzuhalten. So wurde die letzten Jahrtausende gelehrt, dass der wahre Mensch der Mann sei, in welchem sich die Frau ganz auflöse. Die ordnungsgebenden Bibelstellen wurden ausschließlich von männlichen Geistlichen entsprechend interpretiert und wenig hinterfragt. Dadurch sehen wir die Bibel durch die Brille der Männer: Männer verfassten biblische Texte, legten sie aus und machten daraus die Gesetze.
- Letztendlich geht es in der Frauenfrage um unser Weltbild und unser Gottesbild!
- Eine Theologie, die Frauen nicht ermächtigt, ist eine Männertheorie, um nicht zu sagen eine Männerfantasie – was kümmert sie mich (Veronika Schmidt).
- Ich frage mich, warum wir Frauen seit Jahrhunderten in unsere Kirchen und Gemeinden gehen, obwohl uns das System nicht freundlich gesinnt ist? Warum bleiben wir den Gemeinden nicht fern, in denen wir seit Jahrhunderten von Männern angepredigt werden?
Eingeschränkte Gleichberechtigung:
- Mein Mann sollte doch aber die geistliche Verantwortung und Führung übernehmen.
- Das letzte Wort sollte der Mann haben.
- Aus der grundsätzlichen Geschlechter-Ungerechtigkeit heraus erwächst jede weitere Ungerechtigkeit.
- Ich muss mich trennen von der selbst erlernten Passivität und Fügsamkeit: „Frauen dürfen nur so sein und nicht anders.“ Wer fei sein möchte, muss sich vor allem selbst befreien.
- „Was wäre, wenn ein paar richtig gute Frauen besser predigen und leiten würden als gewisse Männer, die es Kraft ihres Amtes tun, aber nicht sonderlich dafür begabt sind? Die Angst vor der geistlichen Frau lässt die (männliche) konservative Gemeindewelt lieber auf Kompetenz und damit auf mehr Exzellenz verzichten.“(Veronika Schmidt).
- Männern aber wird in der christlich-konservativen Gemeindewelt Macht per sie gegeben und die Diskriminierung der Frau von gottgegeben angesehen.
- „Die Geschlechtervorurteile sind meines Erachtens dafür verantwortlich, dass wir nicht nur viele begabte Frauen aus der Leiterschaft ausgeschlossen haben; sie haben darüber hinaus viele Männer qualifiziert die als Leiter nicht besonders begabt sind. (Danny Silk)
- Die Gemeindekultur ist unvollständig, so lange Frauen nicht ihren Platz einnehmen.
- Frauen sind in Gemeinden die Mehrheit mit Minderheitsstatus! 2/3 aller gläubigen Christen sind Frauen und Missionare.
- Männer kennen die diese latente Bedrohung, Nicht-Daseinsberechtigung, Ausbeutung der Frau in praktisch allen Gesellschaftsstrukturen aus eigener Erfahrung nicht. Ihnen fällt gar nicht auf, wenn keine Frau am Sitzungstisch mit dabei ist. Sie mussten nie um Ihr Dasein und ihren Einfluss kämpfen.
- Frauen leisten die meiste unbezahlte Arbeit!
- Männer sind auch Referenten bei Frauenkonferenzen oder zumindest Opener, um die referierenden Frauen zu legitimieren.
- Christliche Frauen können nicht darauf hoffen, dass sie irgendwann von der christlichen Männerwelt entdeckt werden. Sie müssen sich bemerkbar machen und sich selbst zu Wort melden, nicht nur in der Frauenwelt, Frauenzeitschriften und Frauenblogs.
- Gesetzlichkeit und religiöse Ideale sind leider oft wichtiger, als Liebe und Barmherzigkeit.
- Warum hören Männer so wenig auf Frauen? Weil die beziehungsmäßigen Probleme, die die Frauen erkennen, für Männer beängstigender und schwieriger zu lösen sind als die sachlichen Probleme. Und weil die beziehungsmäßigen Aspekte oft alles verlangsamen, aber eigentlich mit Leben für alle füllen würden. Deshalb reagieren Männer entweder mit Dominieren und Gasgeben oder mit Schweigen und Abtauchen.
- Man kann genauso eigenständig als Familienfrau oder Familienmann sein wie berufstätig und trotzdem nicht emanzipiert. Frauen dürfen lernen, ihre Identität weder an der Berufstätigkeit festzumachen noch an der Rolle als Familienfrau, sondern an ihrem ureigenen Wesen.
- Grund dafür, einen Beruf zu ergreifen, ist, dass es dein Beruf ist und dass du ihn ausüben möchtest.
- Freiheit! Es ist an der Zeit, dass wir uns von religiösen und gesellschaftlichen Grenzen frei machen, um in der Bestimmung zu leben, die Jesus für uns vorbereitet hat… Es wird Zeit, Türen zu öffnen, die geschlossenen schienen, und Wege zu gehen, die vorher verboten wurden (Sahra Kestharan)
- Männer sollten zur Frau ein bewusst klares Bekenntnis abgeben.
- Männer müssen lernen zu ihren Fehlern zu stehen. Es wird sie mitfühlender, barmherziger und kompetent machen, auch kompetent, sich an die Seite der Frauen zu stellen ohne Imponiergehabe.
- Man heilt Wunden, indem man andere hilft die dasselbe erlebt haben.
- Paare müssen in ihrer Lebensgestaltung einen eigenen emanzipierten Weg finden, sich selbst gegenseitig freisetzen und sich selbst als Individuen eigenständig entwickeln. Nur so werden beide glücklich sein. Beide müssen zudem mit dem möglichen Unverständnis der Außenwelt leben können.
- Frauen werden immer wieder ermahnt weiblich zu sein und in ihr Heim zurückzukehren, aus dem allmählich alle intelligente Beschäftigung entfernt worden ist.
- Dass Frau ergänzt werden müsste, ist ein sexistischer Irrtum, den schon Jesus und Paulus außer Kraft gesetzt haben.
- Oft setzt eine Predigeranstellung des Mannes automatisch den kostenlosen Einsatz seiner Frau voraus und es wird diskutiert, ob die Frau außerhalb der Gemeinde überhaupt ihrer Berufstätigkeit nachgehen darf.
- Solange die Männer ausfielen, hatten Frauen immer die volle Verantwortung in Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und sogar im Sport. Kamen die Männer zurück, wurden sie in die zweite Reihe zurückbeordert. Es wird in Gemeinden argumentiert, wenn es sich um Extrem- und Ausnahmesituationen handeln würde, wären Frauen zugelassen. So lange es keine offizielle Gemeindestruktur gäbe, könnten auch keine offiziellen Ämter bekleidet werden und deshalb inoffizielle Aufgaben übernommen werden (z.B. im Missionsfeld). Aber dort, wo sich Kirchen in der Mission oder in der Heimat institutionalisierten, verloren Frauen ihre Freiheiten, wo sie vorher lehrten, leiten und predigen konnten. Das Missionsfeld hat zu allen Zeiten die paulinische Einschränkung ignoriert, nur die Daheimgebliebenen nicht.
- Autorität kommt nur durch Begabung und Erfahrung (Hudson Taylor)! Der Geist Gottes ist Männern wie Frauen geschenkt. Beide sind erfüllt mit geistliche Gaben, weshalb sie dieses auch einsetzen sollten.
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